Wer kennt das nicht, man ist auf der Suche nach einer neuen Immobilie und es werden nur Grundrisse in 2D und ein paar Fotos der Wohnung oder des Hauses abgebildet. Dann beginnt der Marathon der Besichtigungen. Nach etlichen Besichtigungen merkt man sofort welche Immobilienbesichtigung man sich hätte sparen können. Dank Augmented und Virtual Reality gehört dies bald der Vergangenheit an. 3D Scans erstellt Virtuelle Rundgänge inkl. 3D- und 2D-Planansichten.
Immobilienbesichtigung der Zukunft
Mittlerweile werden Immobilien mit Hilfe von Virtual-Reality-Brillen besichtigt, vorwiegend noch im Luxussegment. Somit können Villen, Häuser und Wohnungen virtuell begangen werden. Beim Luxusmakler Avantgarde können Interessenten ihre Traumimmobilie zuerst einmal virtuell vom Lederstuhl aus erleben. Somit müssen Makler nicht ständig von Haus zu Haus fahren, sondern können den Interessenten auf schnellste Art und Weise die zukünftige Immobilie virtuell präsentieren. Für internationale Kunden ist das eine Supermethode sagt Sophie Karoly vom Luxusmakler Avantgarde. Denn neben dem Büro in Wien verfügt ihr Unternehmen auch über ein Büro in Peking. „Aber es ist nicht einfach, Chinesen nach Österreich zu bringen“. Auf Immobilienmessen im Ausland könnten die Objekte damit besser vermarktet werden.
Die Kundenreaktionen sind wahnsinnig positiv ausgefallen. Und die Angst der Klienten, dass einem schwindelig wird bei der virtuellen Besichtigung ist bis jetzt auch ausgeblieben. Die virtuelle Immobilienbesichtigung bietet Vorteile für beide Seiten: So kann schnell eine Vorauswahl an interessanten Immobilien getroffen werden. Auch für den Haus-/Wohnungsverkäufer bietet das Vorteile, da er sein Haus/Wohnung nicht ständig Fremden zeigen müsse. Karoly stellt aber eines klar: „Eine Brille ersetzt keine Besichtigung.“ Seit geraumer Zeit kann auf einem Monitor mitverfolgt werden was der Kunde gerade sieht. (vgl. derstandard.at, 23.09.2017)
Die Firma 3D Scans bietet Immobilienabgeber Virtuelle Rundgänge mit moderenster Kameratchnik zu erstellen. 48 Stunden nach dem Scan bekommt der Kunde seinen Virtuellen Rundgang um ihn auf seinen Plattformen einsetzen zu können.
Architekturvisualisierungen
Marcel Nürnberg vom Start Up Squarebytes bietet seinen Kunden zwei unterschiedliche Wege der Architekturvisualisierung an. Zum einen eine „360° Web Tour“. Der Makler verschickt per E-Mail einen Link an seine Interessenten bei dem die virtuelle Besichtigung hinterlegt ist. Der Kaufinteressent kann über alle Geräte wie Smartphone, Tablet oder PC seine Traumimmobilie 24/7 besichtigen. Somit kann ein Makler mit diesem Tool eine Vorselektion tätigen, da sich dann nur die 5% der Interessierten melden, die auch wirklich an diesem Objekt interessiert sind. Dies spart dem Makler 95% des Laufweg für die reale Besichtigung. Und zum anderen eine stationäre Variante, wo der Makler seine Interessenten ins Büro einlädt und seine Immobilien mittels VR-Brillen präsentiert.
(SQUAREBYTES Incteractive Media, 2016)
Die Produktion von VR-Touren ist momentan noch sehr aufwendig, da sie wie ein Computerspiel produziert werden müssen. Dadurch ist es nicht nur die Frage des Nutzens, den man mit VR bewirken kann, sondern vielmehr eine Frage des Marketingbudgets für das zu realisierende Objekt. Es wird noch eine Zeit dauern bis diese Technologie in jedem professionellen Marketing Mix zu finden sein wird. (vgl. ghezzo.at, Stand 23.09.2017)
Virtuelle Tour für zukünftige Objekte
Für im Bau befindliche Objekte steht die Visualisierung ganz oben auf der Liste der wichtigen Marketinginstrumente. Denn so können Interessenten relativ rasch als Käufer gewonnen werden. Da sie sich schon vorab mit Hilfe der Simulation, die zukünftigen Wohn- und Nutzungsmöglichkeiten virtuell ansehen können.
Viele Immobilienbüros nutzen schon länger den simulierten Videorundgang und die 360°-Ansicht von Räumen. Die Königsdisziplin der Immobilienpräsentation ist jedoch die Besichtigung mit Hilfe von VR-Umgebungen. Mit Hilfe der VR-Brille sieht der Nutzer eine virtuelle computergenerierte Umgebung. Somit kann der Kunde im Falle eines Bauprojektes die Räume „wirklich“ erleben. Er kann sich von Raum zu Raum bewegen und es können in jedem Winkel kleinste Details programmiert bzw. erfasst werden.
(prestige-vr, 2016)
Die Immobilienmakler hübschen die digitalen Räume nach allen Regeln des Marketings mit allerlei Details auf. Eine frische Obstschale steht auf dem Esstisch, an der Wand hängt ein großformatiges Bild und der begehbare Kleiderschrank ist mit Gewand bestückt. In der Küche dampft der Kochtopf, und die Kaffeemaschine bereitet einen Kaffee zu. Der Kunde soll sich so fühlen, als wäre er schon im neuen Zuhause. Hinterlegt kann das ganz noch mit Musik oder freundlichen Umweltgeräuschen wie Vogelzwitschern werden. Das macht den virtuellen Besuch zu einem sinnlichen Erlebnis, das in Erinnerung bleibt. Ein weiteres Erlebnis für den Kunden ist es, wenn er seine Wünsche hinsichtlich der Einrichtungsdetails gleich an Ort und Stelle – zwar „nur“ virtuell – sehen kann. So können schnell verschiedene Bodenbeläge, Fliesen und Wandfarben in die virtuelle Welt integriert werden. (vgl. immobilien-akquiseprofis.de, Stand 23.09.2017)
(begehungen.de GmbH, 2017)
Wie funktioniert die VR-Immobilien-Tour
Die Rundgänge werden entweder über einen Joystick gesteuert oder es wird vorab eine bestimmte Route durch die Räume festgelegt. Im Showroom des Immobilienkaufmann Meister bewegt man sich in der physischen Realität auf einer Fläche von knapp fünf mal fünf Meter. An der Decke registrieren Lasersensoren die Bewegungen die sofort in die digitale Welt übertragen wird. Wenn man einen Schritt macht, passiert dies auch in der digitalen Welt. Die Sensoren in der Brille sowie an der Decke registrieren außerdem alle Kopfbewegungen. Somit kann die virtuelle Welt intuitiv alleine mit dem eigenen Körper erkundet werden, ohne Maus oder Tastatur.
Für Immobilienmakler ist der Einsatz der Technologie ein super Geschäftsmodell. Dank Virtual Reality können Unternehmen ihre Objekte nicht nur besser vermarken, sondern es können auch Fehler in der Planung vermieden werden berichtet der Immobilienexperte Meister. Als Beispiel berichtet er von einem Projektentwickler, der vor Baubeginn seine Objekte in der virtuellen Welt erkundet. „Da ist ihm aufgefallen, dass die Stellplätze zu schmal sind“, sagt Meister. In den zweidimensionalen Plänen wird die Mauer nur als Strich dargestellt und daher ist es dem Bauträger nicht aufgefallen. Dank diesen virtuellen Rundgang wurde vor Baubeginn noch um geplant und die Stellplätze verbreitert. (vgl. sueddeutsche.de, Stand 23.09.2017)
Wie entsteht die Virtual Reality Immobilien Welt überhaupt?
Oliver Schön, Geschäftsführer der Wiener Full-Service-Agentur Jamjam, erklärt: „Als Basis dient ein CAD-Plan, welcher mittels 3D-Programm dreidimensional übersetzt wird. Der Bau- und Ausstattungsbeschreibung entnehmen wir die wichtigsten Grundinformationen, wie Wandmaterialien, Bodenbeläge, Fensterfarben etc. Als nächstes richten unsere Interior Designer das Objekt ein, und das fertige 3D-Grundgerüst wird in eine Game Engine importiert. Hier wird der Visualisierung Leben eingehaucht und die Interaktivität eingebaut. Der zeitliche Aufwand hängt dabei von der Projektgröße ab. Das Gestalterische kann dabei, da es sich um einen kreativen Prozess handelt, oftmals länger dauern als die rein technische Umsetzung.“
Die Startpreise für ein VR-Projekt liegen bei etwa EUR 4.500 pro Wohneinheit erzählt Schön. Jedes VR-Projekt muss individuell entworfen und mit maßgeschneiderten Funktionen ausgestatten werden. (vgl. oiz.at, Stand 23.09.2017)
Fazit:
Als Marketinginstrument werden in Zukunft die VR Brillen immer häufiger eingesetzt werden. Denn es spart nicht nur dem Kunden, sondern auch dem Makler viel Zeit, da die Vorauswahl der zukünftigen Immobilie viel schneller getroffen werden kann. Momentan sind die VR-Besichtigungen noch eher im höherem Preissegement angesiedelt, aber dies wird sich durch Automatismen der Produktionsprozesse in den nächsten Jahren auch noch ändern! Wir dürfen also gespannt sein ob wir in Zukunft unsere Traumimmobilie von der Wohnzimmercouch aus kaufen werden! 😉
Quellen
Fachgruppe Wien der Immobilien & Vermögenstreuhänder (2017): „Virtual Reality vor dem Durchbruch“
URL: http://www.oiz.at/virtual-reality-vor-dem-durchbruch-135325.html [Stand: 23.09.2017]
Ghezzo GmbH (2016): „Holodeck für die Immobilienwirtschaft – Wie Augemented- und Virtual-Reality die Immobilienvermarktung effizienter machen“
URL: http://ghezzo.at/holodeck-fuer-die-immobilienwirtschaft-wie-augmented-und-virtual-reality-die-immobilienvermarktung-effizienter-machen/ [Stand: 23.09.2017]
Remein, Andreas (2017): „Neue Welten“
URL: http://www.sueddeutsche.de/geld/virtual-reality-neue-welten-1.3400414 [Stand: 23.09.2017]
Schaus, Bernhard (2016): „Virtual Reality – Zukunftsvisionen und Immobilienvermittlung“
URL: https://www.immobilien-akquiseprofis.de/virtual-reality-architektur-immobilien/ [Stand: 23.09.2017]
Zoidl, Franziska (2016): „Wohnungsbesichtigung aus der Ferne“
URL: http://derstandard.at/2000035501868/Virtual-Reality-Wohnungsbesichtigung-aus-der-Ferne [Stand: 23.09.2017]
Videoquellen
begehungen.de GmbH (2017): „VR Immobilienpräsentation mit der HTC Vive – begehungen.de“ URL: https://www.youtube.com/watch?v=s33fmdxka7s [Stand: 23.09.2017]
prestige-vr (2016): „360° -Immobilienvideo: Bewegte Kamera in einem 360-Grad-Video mit Moderatorin.“ URL: https://www.youtube.com/watch?v=HPszl3zAM1c&t=75s [Stand: 23.09.2017]
SQUAREBYTES Interactive Media (2016): „Interactive Real-Time Architectual Visualization – Town House Project“ URL: https://www.youtube.com/watch?time_continue=107&v=c_zGr-KH-1 [Stand: 23.09.2017]