Lange Parkplatzsuche, ausverkaufte Produkte, überfüllte Supermärkte – nicht mit Virtual Reality Shopping. Es gibt bereits viele Möglichkeiten virtuell einzukaufen und das abseits vom langweiligen Online Shop.
Buy+ – das virtuelle Einkaufszentrum
So hat Alibaba bereits im November 2016 ein Virtual Reality Shopping Erlebnis namens Buy+ geschaffen, wo der User sich in virtuellen Einkaufszentren bewegen kann. Dabei ist es möglich, die angesehen Produkte durch die Integration von Alipay sofort zu kaufen (vgl. Bayle 2016). Große Marken wie Target, Costco, Tokyo Otaku Mode oder Macy’s haben virtuelle Shops eingerichtet, um ihren Kunden neue Erfahrungen zu bieten. Das Ganze funktioniert über eine Peer-to-Peer-Seite namens Taobao (vgl. Göpfert 2016).
(Quartz 2016)
Virtuelles Shopping mit Mastercard und Swarovski
Im September 2017 haben Mastercard und Swarovski bekanntgegeben, dass sie zusammen eine Virtual Reality Shopping App kreieren, wo man in einem virtuellen Zuhause herumgehen und Produkte aus der Atelier Swarovski Home Décor Linie kaufen können. Durch Kopfbewegungen sieht man die Geschichte hinter dem Produkt, die Beschreibung, den Preis oder auch Videos über den Herstellungsprozess. Die Artikel können direkt in der VR App über den digitalen Zahlungsservice von Mastercard gekauft werden (vgl. Samuelson 2017).
(Mastercard News 2017)
ShelfZone – der Virtual Reality Simulator
Einen Schritt weiter geht das Unternehmen inVRsion, welches 2015 in Italien gegründet wurde. Es hat einen Next-Generation Virtual Reality Simulator mit dem Namen ShelfZone entwickelt und es baut damit komplette Geschäfte, Einkaufszentren oder sonstige Einzelhandelsflächen nach. Der User kann sich in den virtuellen Geschäften komplett frei bewegen, Produkte aus dem Regal nehmen, diese ansehen und kaufen. Er enthält ebenfalls Bewertungen zu den Artikeln oder Empfehlungen von Freunden. ShelfZone analysiert zusätzlich das Einkaufsverhalten der Benutzer und hilft Unternehmen zu verstehen, wie sich Kunden durch ein Geschäft bewegen und was sie ansehen (vgl. Barcode Media Group Inc. 2017).
(INVRSION 2016)
Virtual Reality Elemente im Online-Shop mit Shopify
Für Online-Shops gibt es ebenfalls schon Virtual Reality Elemente. So wurde auf der diesjährigen Shopify Unite Konferenz eine VR-Integration vorgestellt. Die User können während des Online-Shoppings das VR-Headset aufsetzen und sehen das gewünschte Produkt. In dem Beispiel handelt es sich um einen Stehtisch. Der Tisch kann von allen Seiten betrachtet werden, User können mit ihm interagieren und ihn auch sofort individuell anpassen. Ermöglicht wird die Integration durch den offenen Standard WebVR, welcher bereits in einigen experimentellen Browser-Versionen eingebaut ist (vgl. Beauchamp 2017).
(Pushmatrix 2017)
Dabei wird bewusst auf eine eigene App verzichtet, es spielt sich alles im Web ab. Somit muss der Kunde nicht noch zusätzlich etwas downloaden bzw. spart sich der Shopbetreiber weitere Entwicklungs- und Vermarktungskosten für eine App. Auf einen eigenen VR-Checkout-Prozess wurde auch verzichtet, da der User nach Betrachtung sein VR-Headset abnimmt und über den gewohnten Shopify-Checkout bestellt. Mit WebVR können die Produkte mit mobilen Headsetzs (Daydream View, GearVR) als auch mit Desktop Headsets (HTC Vive, Oculus Rift) betrachtet werden. Da 3D-Modelle verwendet werden, kann das Produkt auch ohne Headset angesehen werden. Zu 3D-Modellen kommt man über Photogrammetrie, einen 3D-Grafiker oder über das Konvertieren von CAD-Dateien. Danach müssen die Modelle noch mit eigenen Programmen zum WebVR-Erlebnis umgebaut werden. In Zukunft sind noch eigene Daten-Analysen geplant, um zu messen, wie viel bzw. welchen Einfluss Virtual Reality Elemente auf Abschluss- und Absprungraten hat (vgl. Beauchamp 2017).
Fazit
Der Einzelhandel muss sich keine Sorgen machen, dass in naher Zukunft alle physischen Geschäfte obsolet werden und sich der ganze Handel nur noch online bzw. virtuell abspielt. Virtual Reality bietet aber zusätzliche Möglichkeiten und ein neues Einkaufserlebnis für Kunden. Hilfreich sind auch die Zusatzinformationen von ShelfZone wie Bewertungen und Empfehlungen von Freunden. Interessant sind auch die Möglichkeiten von Shopify, Produkte rundum zu betrachten, mit ihnen zu interagieren und sie gleich anzupassen. Für die Unternehmen wird es spannend, wenn das Einkaufsverhalten noch genauer analysiert werden kann und sichtbar wird, wie viel Einfluss Virtual Reality auf den Kaufabschluss hat.
Quellen
Barcode Media Group Inc. (2017): „InVRsion To Showcase Next-Generation Virtual Reality Shopping Experiences At #NRF17“ URL: https://pointofsale.com/PointofSale.com-Blog/inVRsion-to-Showcase-Next-Generation-Virtual-Reality-Shopping-Experiences-at-NRF17.html [Stand 05.12.2017]
Bayle, Alfred (2016): „Alibaba launches full VR shopping experience with Buy+“ URL: http://technology.inquirer.net/56131/alibaba-launches-full-vr-shopping-experience-buy [Stand 05.12.2017]
Beauchamp, Daniel (2017): „Building a VR Shopping Experience for the Web: Tips and Takeaways“ URL: https://www.shopify.com/partners/blog/building-a-vr-shopping-experience [Stand 05.12.2017]
Göpfert, Yvonne (2016): „Virtual-Reality-Shopping: US-Kaufhaus Macy’s macht fetten Umsatz mit chinesischen Kunden“ URL: http://t3n.de/news/virtual-reality-shopping-767415/ [Stand 05.12.2017]
Samuelson, Kate (2017): „Mastercard Users Can Now Browse and Buy High-End Home Décor in Virtual Reality“ URL: http://fortune.com/2017/09/29/mastercard-swarovski-virtual-reality/ [Stand 05.12.2017]
Videoquellen
Mastercard News (2017): „Mastercard And Swarovski Launch Virtual Reality Shopping Experience“ URL: https://www.youtube.com/watch?v=uFNFU4wgyNI [Stand 05.12.2017]
INVRSION (2016): „ShelfZone VR shopping experience – English version“ URL: https://www.youtube.com/watch?v=-2UT2KcnJiE [Stand 05.12.2017]
Pushmatrix (2017): „Shopify VR“ URL: https://www.youtube.com/watch?v=5qIPeZZSfAE [Stand 05.12.2017]
Quartz (2016): „Alibaba and Macy’s virtual-reality shopping experience“ URL: https://www.youtube.com/watch?v=wP2SXkcMhX0 [Stand 05.12.2017]
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