In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit der Fragestellung „Was kostet die virtuelle Welt“. Virtuelle Anwendungen ermöglichen es Unternehmen, eine nie dagewesene Chance wahrzunehmen, Kunden ein intensives Nutzererlebnis zu bieten. Jedoch ist die Entwicklung derzeit noch aufwendig und teuer. Wir geben euch im nachfolgenden Beitrag einen Überblick über die nötigen Entwicklungsschritte einer VR App-Entwicklung und den damit verbundenen Kosten.

Erstellung einer Projektdokumentation

Im Zentrum einer Anwendung für die virtuelle Realität steht im ersten Schritt die Idee. Mittels einer Projektdokumentation wird eine Idee zu Papier gebracht, die daraufhin mit dem Entwicklerteam besprochen wird. Die Dokumentation dient als Garant, dass sich Kunde und Entwicklungsfirma verstehen und die Erwartungen an das Endprodukt von beiden Seiten erfüllt werden (vgl. Think Mobiles, 2017).

Die Dokumentation, die während dieser Konzeptionsphase entsteht, soll Fragestellungen wie beispielsweise

• ist es ein aufregendes Produkt, dass eine VR Anwendung verdient, in der die Nutzer komplett einsteigen sollen?
• planen Sie ein Spiel, in der Marke oder Produkt spielerisch integriert werden soll?
• oder soll ein interaktives Erlebnis entwickelt werden, dass potentielle neue Mitarbeiter für das eigene Unternehmen begeistern soll?

beantworten (vgl. Recordbay GmbH, 2016).

Um der Entwicklungsfirma zu helfen, die Erwartungen an die App zu erfüllen, sowie Aufwand und Kosten realistisch abschätzen zu können, sollte die VR Projektdokumentation folgende Inhalte aufweisen:

• Die Idee und das Ziel mit allgemeinen Informationen.
• Die Frage „Warum und wofür wird diese App entwickelt?“ soll adäquat beantwortet werden.
• Die gewünschten Eigenschaften und Features, die bei der VR App Entwicklung eine große Rolle spielen. Da sie bestimmen, welche Kosten bei der Entwicklung entstehen.
• Ein wichtiger Bestandteil der Dokumentation sind aussagekräftige Mock-ups, Screenshots oder Entwürfe, die helfen die Logik der App zu veranschaulichen.
• Ähnliche oder existierende Projekte sollen erwähnt werden, denn sie helfen der Softwareentwicklungsfirma eine Vorstellung zu bekommen, wie die fertige App aussehen könnte.

Quelle: thinkmobiles.com

Während der Erstellung der Projektdokumentation sollte auf die Kundegeschichte nicht vergessen werden. Beispielsweise die Probleme, die potentielle Nutzer haben können und wie dank der VR App dieses Problem gelöst werden könnte – Stichwort „kundenorientierte Produktentwicklung“.

Folgende Fragen sollten im Hinblick auf die User Journey ebenfalls in der Dokumentation beantwortet werden:

• Welche Gründe hat der Nutzer die Applikation zu gebrauchen?
• Wo beginnt der Nutzerweg?
• Welche Schritte macht der Nutzer?
• Sind die Schritte intuitiv verständlich, braucht der Nutzer Hilfe oder Hinweise?
• Wie viel Zeit verbringt er mit der App?
• Wie kann das Projekt das Leben des Kunden verbessern?

Diese Fragen ermöglichen es, Probleme zu erkennen und zu verstehen. Um damit eine passende Lösung zu finden, die dem Nutzer eine intuitive und problemlose Nutzung der App ermöglicht. (vgl. Think Mobiles, 2017)

Die Kosten für die Erstellung einer Dokumentation betragen zwischen 700 und 3.400 Dollar, je nach Projekt und Entwicklungsfirma und beanspruchen in der Regel 3 bis 10 Tage. (vgl. Think Mobiles, 2017)

Die Methoden der Preisgestaltung

Die meisten Softwareunternehmen bieten zwei Methoden der Preisgestaltung an. Eine Festpreis-Variante, die bevorzugt werden sollte, wenn ein begrenztes Budget und eine genaue Frist eingehalten werden müssen. Die zweite ist eine Zeit und Material Preisgestaltungsmethode, die gewählt werden sollte, wenn Flexibilität und Qualität im Vordergrund steht, wie die nachfolgende Grafik zeigt. (vgl. Think Mobiles, 2017)

Quelle: thinkmobiles.com

Jede Anpassung während des Entwicklungsprozesses wird zu zusätzlichen Leistungen der Entwicklungsfirma und sollte daher mittels einem Budget-Puffer miteinkalkuliert werden. Die Preise für diese Zusatzleistungen werden dabei nach den aktuellen Preisen der Softwarefirma verrechnet, sofern nicht ein Stundenpreis mit dem Unternehmen für Zusatzleistungen vereinbart wurde.

Stundenpreise abhängig vom Standort des Unternehmens

Während in Nordamerika zwischen 40 und 240 Dollar pro Entwicklungsstunde berechnet werden, gibt es diese Dienstleistungsangebote in Asien schon ab Preisen zwischen 15 und 50 Dollar pro geleisteter Stunde. (vgl. Think Mobiles, 2017)

Eine Übersicht der weltweiten Preisspannen gibt die nachfolgende Grafik:

Quelle: thinkmobiles.com

Preise von VR App Entwicklung

Die meisten Softwareunternehmen haben es noch immer schwer, aussagekräftige und verbindliche Preisangebote abzugeben. Nach wie vor ist die Branche noch relativ jung und weltweite Standards haben sich bis jetzt noch nicht nachhaltig etablieren können. (vgl. Think Mobiles, 2017)

Um euch trotzdem eine ungefähre Vorstellung zu geben, welche Kosten die Erstellung von Inhalten für eine VR App mit sich bringt sehen wir uns anhand eines Beispiels, einem relativ einfachen 1,5 Minuten langen animierten 360° Film, an.

Dabei sind folgende Arbeitsschritte bei der Inhaltserstellung notwendig:

• Storyboard Erstellung
• Grafik-Design
• Typografie
• Animationen
• 3D-Animationen
• Schnitt
• Und das Projektmanagement

Die Kosten des Hauptteils dieses Kleinprojektes betragen bei einem deutschen Anbieter ca. 15.000 Euro (vgl. Recordbay GmbH, 2016).

Postproduktion

Um der VR-App einen letzten Schliff zu geben und alle etwaigen Bugs zu beheben, wird während der Postproduktion eine Reihe von Tests mit hauseigenen Geräten gemacht sowie Musik hinzugefügt und ein Mastering durchgeführt.

Kurzgesagt werden folgende Arbeitsschritte durchgeführt, die weitere Kosten in einer Höhe von mindestens 2.000 Euro verursachen:

• Postproduktion Musik
• Mastering und Rendering
• Tests

Gesamtkosten inkl. Projektdokumentationserstellung

Nehmen wir dazu die Kosten von einer Dokumentationserstellung in der Höhe von angenommen 1.500 Euro. Dann kommen wir auf Gesamtkosten dieses Projekts von mindestens 18.500 Euro exkl. einem Puffer für noch anfallende Zusatzleistungen.

Eine weitere Übersicht, welche Kosten beispielsweise bei der Erstellung einer VR Tour für Immobilen entstehen, gibt das Unternehmen Think Mobiles auf seiner Blogseite in einer Schritt für Schritt Dokumentation.

Fazit

Dank der bereits etablierten Methoden der Preisgestaltung sowie den vorhandenen Erfahrungswerten der Entwickler, ist es für Unternehmen zunehmend leichter Budgets für der Erstellung von VR Apps zu planen. Abhängig sind die Kosten von VR Apps vor allem vom Standort der Softwareentwickler, dem Projektumfang, Fristen sowie vom Anspruch an Qualität und Flexibilität. Eine weitere kostengünstige Varianten, um seine Marke oder Produkt in der virtuellen Welt zu platzieren, wäre die Schaltung von Werbung. Aktuelle Werbemöglichkeiten in VR hat sich Michael in seinem Beitrag „Virtual Reality Advertising“ angesehen.

Quellen

Sarah Keingers (2016): „Was kostet die virtuelle Realität“ URL: https://recordbay.de/virtual-reality-kosten/  [Stand: 21.10.2017]

Think Mobiles (2017): “Was kostet VR App Entwicklung” URL: https://thinkmobiles.com/de/blog/was-kostet-vr-apps-entwicklung/ [Stand: 21.10.2017]

Think Mobiles (2017): “Kosten einer Virtual Reality Entwicklung und einer VR Tour für Immobilien” URL: https://thinkmobiles.com/de/blog/kosten-einer-vr-entwicklung-fuer-immobilien/  [Stand: 21.10.2017]